Jesus Christus – Mensch und Gott

Predigt über Römer 1,2‑4 zum Heiligen Abend

Die Propheten haben Gottes gute Nachricht im Voraus an­gekündigt. Das steht im Alten Testament. Die gute Nachricht handelt von Gottes Sohn. Er wurde als Nachkomme von König David geboren nach mensch­licher Weise. Und nach göttlicher Weise wurde er als machtvoller Gottessohn eingesetzt, als er von den Toten auferstand: Jesus Christus, unser Heiland!

Liebe Fest­gemeinde!

Als ich ein Kind war, musste ich zum Heiligen Abend immer ein Gedicht aufsagen oder etwas auf dem Klavier vorspielen. Manche von euch halten sich vielleicht immer noch an diese Tradition: Vor der Bescherung muss jeder etwas zum weihnacht­lichen Familien­programm beitragen. In unserem Gottes­dienst haben Kinder und Jugendliche auch gerade etwas dargeboten, das Krippen­spiel nämlich. Die anderen bitte ich darum, jetzt bei dieser Predigt mit­zuwirken. Keine Angst, ich erwarte kein Gedicht und keinen musi­kalischen Vortrag. Ich möchte einfach, dass ihr bei einem kleinen Ratespiel mitmacht. Es geht darum, Wortpaare zu bilden, und zwar immer Paare von Gegen­sätzen. Diese Paare werden uns helfen, das Wunder der Weihnacht besser zu verstehen.

Ein Beispiel: Altes Testament – Neues Testament

Im Alten Testament steht die Botschaft der Propheten. Wir haben ihre gute Nachricht vorhin in den Weis­sagungen gehört. Es ist ein großes göttliches Wunder, dass die Propheten die Geburt Jesu schon Jahr­hunderte vorher erstaunlich genau voraus­gesagt haben. Sie haben voraus­gesagt, dass eine Jungfrau schwanger wird und einen Sohn bekommt. Sie haben gesagt, dass dieser Erlöser aus Davids Familie kommt und in der Stadt Bethlehem geboren wird. Und sie haben gesagt, dass dieser Erlöser der Heiland für das Volk Israel und für alle anderen Völker ist. Im Neuen Testament lesen wir dann, dass es genauso kam, wie es die Propheten angekündigt haben.

Wir kommen zum nächsten Begriffs­paar: Menschen­sohn – Gottessohn

Jesus trägt beide Titel. Er ist der eingeborene Sohn Gottes, das heißt der einzige Sohn des himmlischen Vaters, der wirklich Gott ist – allmächtig wie er, allwissend wie er, ewig wie er. Zugleich aber wurde er als Mensch geboren von seiner Mutter Maria. Da finden wir das nächste große Wunder: Maria wurde als Jungfrau schwanger. Gott hat das so gemacht, damit wir sehen: Jesus hat eine biologische Mutter, aber keinen bio­logischen Vater, denn Gott ist sein wahrer Vater. Das bedeutet aber nicht, dass Jesus halb Mensch und halb Gott ist. Nein, die Bibel bezeugt uns: Er ist ganz Mensch und ganz Gott, Menschen­sohn und Gottessohn zugleich.

Wir kommen zum nächsten Begriffs­paar: Weihnachten – Ostern

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu, Ostern ist das Fest seiner Auf­erstehung von den Toten. Beides nennt unser Bibelwort in einem Atemzug: „Er wurde als Nachkomme von König David geboren nach mensch­licher Weise. Und nach göttlicher Weise wurde er als machtvoller Gottessohn eingesetzt, als er von den Toten auf­erstand.“ Zu Weihnachten bedenken wir das Wunder, dass Jesus mit seiner Geburt sich erniedrigt hat. Der Gottessohn machte sich klein als Mensch, als Baby, als Kind armer Leute, geboren unter primi­tivsten Umständen. Zu Ostern bedenken wir das Wunder, dass Jesus wieder erhöht wurde: Herrlich kam er als Sieger über den Tod aus dem Grab und lebt weiter. Noch heute lebt er und ist hier mitten unter uns sowie auch bei allen, die in seinem Namen zusammen sind. So hat er es ja selbst ver­sprochen.

Wir kommen zum nächsten Begriffs­paar: Tod – Leben

Jesus wurde geboren, um zu sterben. Der himmlische Vater hat ihn in die Welt geschickt, damit er sein Leben für uns Menschen lässt und unsere Sünden­schuld bereinigt. So werden alle, die an Jesus glauben, mit ewigem Leben beschenkt. Und alle, die zu Jesus gehören, folgen ihm nach auf seinem Weg: Erst auf einem Weg durchs Leben bis zum Tod, bei dem Mühen und Schmerzen nicht ausbleiben, und dann auf dem Weg durch den Tod hindurch in die Auferstehung zu neuem herrlichen Leben, dem Leben im Himmel, in der ewigen Seligkeit!

Wir kommen zum nächsten Begriffs­paar: Hirten – Weise

Diese Menschen waren die ersten, die zu Jesus kamen. Die Hirten waren arme Menschen vom Volk Israel. Die Weisen waren reiche Menschen aus dem Ausland. An diesen Menschen erkennen wir: Bei Jesus sind alle willkommen. Es spielt keine Rolle, wie reich jemand ist und wo er herstammt und was er für ein Mensch ist. Die Leute, die zu Jesus kommen, sind sehr ver­schieden. Nur eines haben sie gemeinsam: Sie sind Gottes Ruf und Einladung gefolgt. Sie finden Gott dort, wo er sich finden lassen will: In seinem Sohn Jesus Christus. Auch wir finden Gott heute in ihm. Auch an allen anderen Tagen können wir Gott in Jesus finden – der für uns geboren wurde in Niedrigkeit und der für uns auf­erstanden ist in Kraft, wie die Propheten es voraus­gesagt haben. Amen.

Diese Predigt wurde erstmals gehalten im Jahre 2011.

Autor: Pastor Matthias Krieser

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