Tod – Sieg – Dank

Predigt über 1. Korinther 15,54b‑57 zum Ostermontag

Liebe Brüder und Schwestern in Christus!

Drei Wörter sind besonders wichtig in diesem Bibelwort, drei Dinge: der Tod, der Sieg und der Dank. Am Tod sehen wir, warum es Ostern werden musste. Der Sieg beschreibt, was zu Ostern geschah. Und der Dank ist unsere Antwort auf Ostern. Tod, Sieg und Dank – lasst uns mit diesen drei Wörtern Ostern feiern!

Betrachten wir erstens den Tod. Der Tod ist wie ein gefähr­liches Tier. Wir können uns einen Skorpion vorstellen. Nun sind Skorpione ziemlich kleine Tiere, sie sehen gar nicht gefährlich aus. Aber sie sind gefährlich – zumindest bestimmte Arten, nämlich die schwarzen Skorpione mit dicken Schwänzen. Das Gefährliche an ihnen ist der giftige Stachel am Schwanz­ende; damit können sie einen Menschen, wenn sie zustechen, unter Umständen töten.

„Der Stachel des Todes ist die Sünde“, sagt Gott in seinem Wort. Wenn ein Mensch niemals etwas Böses tun würde, dann bräuchte er keine Angst vor dem Tod zu haben, denn der Tod ist Gottes Strafe für die Sünde. Nur weil wir Menschen Sünder sind, ist der Tod ein gefähr­liches Tier, und unsere Sünden­schuld ist sein gefähr­licher Stachel. Was aber ist das Gift in diesem Stachel? Es ist das Gesetz, sagt Gottes Wort. Es heißt da: „Die Kraft der Sünde ist das Gesetz.“ Denn in seinem heiligen Gesetz hat Gott verordnet: Wer mich nicht als Gott anerkennt, wer mir nicht gehorcht, wem andere Dinge wichtiger sind als ich, der hat sein Recht auf Leben verwirkt, der muss sterben. Für uns Sünder ist dieses Gottes­gesetz ein tödliches Gift, denn wer wollte schon behaupten, dass er es ganz zu Gottes Zufrieden­heit erfüllt hat?

Betrachten wir zweitens den Sieg. Zu Ostern wurde der Tod besiegt, samt Gift und Stachel. „Der Tod ist ver­schlungen vom Sieg!“, so lesen wir. Und wenn wir hier vom Sieg reden, dann reden wir natürlich eigentlich vom Sieger. Der Sieger ist Jesus Christus, und der Tod, dieses Untier, ist der Verlierer.

Was Sieger und Verlierer sind, das wissen wir ja alle sehr gut vom Sport. Jetzt, wenige Monate vor der Fußball­weltmeister­schaft, da staunt man nicht schlecht, was für ein großes Theater um dieses Spiel um Sieg und Niederlage gemacht wird. Und das alles nur um fest­zustellen, welche Fußball­mannschaft die beste auf der Welt ist! Was hat denn nun einer vom Sieg? Er bekommt Ruhm, Ehre, viel Geld – sicher, das ist alles dabei im Spiel. Aber so ein sportlicher Sieg lässt sich überhaupt nicht vergleichen mit dem Ostersieg. Denn Jesus ging es ja nicht um Ruhm oder Ehre für sich selbst, ihm ging es um unser Leben, das vom Tod bedroht ist. Er hat sich auf diesen Kampf mit dem Tod ein­gelassen, weil er uns retten wollte. Ostern ist der Sieg der Liebe Jesu, uns zugute.

Jesus hat diesen Sieg errungen, indem er den Tod „ver­schlang“, heißt es. Er hat ihn unschädlich gemacht. Er hat ihm seinen Stachel und sein Gift geraubt. Ätsch, Tod, wo ist denn nun dein Sieg? „Tod wo ist dein Sieg“, lesen wir, „Tod, wo ist dein Stachel?“ Oder nach der alten Luther­übersetzung: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ Der Stachel des Todes, wir erinnern uns, war unsere Sünden­schuld. Jesus hat sich am Kreuz stell­vertretend für uns stechen lassen von diesem Stachel, er hat mit seinem Tod unsere Sünden­schuld abgebüßt. Der himmlische Vater hat dieses Sündopfer seines Sohnes angenommen und ihn von den Toten auferweckt. So besiegelt die Auf­erstehung Jesu von den Toten seinen Sieg über den Tod. „Tod, wo ist nun dein Stachel? Hölle, wo ist nun dein Sieg?“ Ätsch, Tod! Sieger ist Jesus, Sieger ist das Leben, das ewige Leben. Und jeder, der sich im Glauben an Jesus Christus hält, siegt mit ihm.

Betrachten wir drittens den Dank. Es heißt: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ Weil Jesus für uns den Tod besiegt hat, danken wir Gott. „Gott sei Dank für Jesus“, das ist das Motto eines Christenlebens. Darum sprechen wir Dankgebete. Darum singen wir Danklieder. Darum legen wir Geld in die Kollektendose, als Dankopfer nämlich. Darum geben wir uns Mühe, so zu leben, wie es Gott gefällt. Darum geben wir uns Mühe, unseren Mitmenschen Gutes zu tun, denn wir wissen, das gefällt Gott ganz besonders. Und wenn dir noch mehr einfällt, wie du Gott danken kannst, dann merk es dir und tu es einfach. Keine Angst: Beim Dank an Gott kann man nicht über­treiben, wir können Gott gar nicht genug danken. Denn der Ostersieg von Jesus ist so gewaltig groß, dass kein Dank auch nur annähernd an ihn heran­reicht. Darum lasst uns alle Register ziehen, wenn wir Gott danken!

Der Tod, der Sieg, der Dank, diese drei Wörter sind besonders wichtig in unserm Bibeltext. Merken wir sie uns. Und feiern wir fröhlich Ostern mit ihnen! Amen.

Diese Predigt wurde erstmals gehalten im Jahre 2006.

Autor: Pastor Matthias Krieser

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