Ostern macht den Unterschied

Predigt über 1. Thessalonicher 4,13‑14 zur Osternacht

Liebe Brüder und Schwestern in Christus!

Wenn ein Mensch gestorben ist, dann sieht man es seinem Leichnam nicht an, ob er ein Christ war oder nicht. In beiden Fällen findet sich kein Lebenszeichen mehr, auch nicht das kleinste. Was macht den Unterschied? Und wenn Menschen geliebte Angehörig durch den Tod verlieren, dann sind sie fast immer traurig, egal ob sie Christen sind oder nicht. In beiden Fällen fließen Tränen und versiegen nicht so bald. Was macht den Unter­schied?

Ostern macht den Unter­schied. Denkt daran, dass Jesus gestorben und auf­erstanden ist, sagt Gott uns in seinem Wort, und denkt daran, dass Jesus die ver­storbenen Glaubens­geschwister mit sich hindurch­reißt durch den Tod in die herrliche Auf­erstehung! Das ist die Hoffnung, die ihr habt. Diese Hoffnung macht den Unter­schied. Wenn Christen über einen Toten trauern, dann mit Hoffnung; die Ungläubigen aber trauern ohne Hoffnung.

Was ist das für eine Hoffnung? Was macht Ostern für einen Unter­schied? Was macht der Herr Jesus mit dem Tod?

Ich möchte es mit einem Gleichnis sagen. Es gab eine Zeit, da war deine Welt ein enger, dunkler Raum. Aber er war warm und gemütlich; du hattest dort alles, was du zum Leben brauchtest. Und du konntest dir überhaupt nicht vorstellen, dass es irgendetwas anderes geben könne außerhalb dieses Raumes. Das war in den Monaten, bevor du geboren wurdest. Dann kam die Stunde, wo du diesen Raum verlassen musstest. Und auch wenn du dich nicht daran erinnern kannst, war es gewiss eine schwere Stunde, eine Stunde mit Angst und Schmerzen. Versuche einmal in Gedanken, dich in diese Situation zurück­zuversetzen! Du musstest also den engen, dunklen, gemütlichen Raum verlassen, und du kamst in eine Welt, die du dir nie hättest träumen lassen. Eine weite Welt, eine Welt voller Licht und Luft, eine Welt mit anderen Menschen, eine wunderbare Welt! Eine Welt, die Gott dir schenkte, als du zur Welt kamst. Eine Welt, in der du jetzt noch lebst und atmest, eine Welt, an der du dich erfreuen darfst. Wie unendlich viel mehr hat diese Welt zu bieten verglichen mit deiner ursprüng­lichen Welt, dem engen dunklen Raum!

Aber auch die jetzige Welt wirst du einmal verlassen, und auch das wird vermutlich unter Angst und Schmerzen geschehen. Du kannst dir jetzt überhaupt noch nicht vorstellen, dass du dann in eine noch andere Welt hinein­geboren wirst, noch viel größer und herrlicher als die jetzige. Aber weil du zu Jesus gehörst, wird es so sein. Wer Jesus nicht kennt, wird vielleicht einwenden: Woher willst du wissen, dass es dann weitergeht, es ist doch noch keiner von dort zurück­gekommen. Dann kannst du antworten: Doch, es ist schon mal einer von dort zurück­gekommen, Jesus nämlich, der von den Toten auf­erstanden ist. Seine Auf­erstehung macht den Unter­schied. Seine Auf­erstehung macht aus dem scheinbaren Ende einen neuen Anfang, aus dem Tod eine neue Geburt. Trotz aller Bangigkeit – ich freu mich schon darauf! Amen.

Diese Predigt wurde erstmals gehalten im Jahre 2006.

Autor: Pastor Matthias Krieser

SOLI DEO GLORIA!

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