Die Schriftauslegung der im PREDIGTKASTEN veröffentlichten Predigten fußt auf folgendem Verständnis der Bibel und der christlichen Lehre:
Die Bibel ist Gottes Wort – von Menschen erlebt, verkündigt und aufgeschrieben. Darum begegnen Christen der Bibel mit Respekt, Vertrauen und Gehorsam, so, als hätte Gott das alles eigenhändig selbst aufgeschrieben. Aus diesem Grund darf in der Verkündigung nichts vom Inhalt der Bibel verkürzt, verändert oder mit menschlichen Gedanken erweitert werden. Dabei erschließt sich das Verständnis scheinbar unklarer oder mehrdeutiger Schriftstellen aus ihrem engeren und weiteren Kontext; die Schrift legt sich selbst aus.
Dem Selbstzeugnis der Schrift entsprechend ist das Evangelium von Jesus Christus der Schlüssel zum Verständnis der ganzen Heiligen Schrift. So muss das Alte Testament vom Neuen her verstanden und ausgelegt werden. Das Evangelium ist dabei nicht bloß eine Information über den Weg zur Seligkeit, sondern es besitzt göttliche Schöpferkraft; es schafft Glauben und Heil. Dieselbe Schöpferkraft ist in den Sakramenten Taufe und Abendmahl sowie in der Sündenvergebung wirksam.
Die Bibel ist der höchste Maßstab zur Beurteilung von Lehre und Leben der Kirche. Die Kirche und besonders die Träger des Hirtenamts sind verpflichtet, falsche Lehre und Sünde beim Namen zu nennen und zurückzuweisen.
Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche legen die Bibel mit dem hier skizzierten Ansatz aus und entfalten dabei die christliche Lehre, wie sie seit der Zeit der Apostel von allen rechtgläubigen Christen geglaubt, gelehrt und bekannt wird.
Die öffentliche Verkündigung in der gottesdienstlichen Predigt ist selbst Gottes Wort, sofern sie die Lehre der Bibel für die Gemeinde auslegt. Dabei erfüllt eine Predigt den Zweck, Gottes Botschaft für die aktuelle Lebenssituation der Hörer zu entfalten. Dies geschieht in dem Zutrauen, dass bei der Predigt ebenso wie beim ursprünglichen Wort der Bibel die Kraft des göttlichen Wortes wirkt, zur Umkehr führt, Glauben schafft, Glauben stärkt, Glauben bewahrt und Früchte des Glaubens hervorruft.
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